KONZEPT

In einer Zeit stetigen Wandels und rascher technologischer Fortschritte gewinnt die Notwendigkeit einer grundlegenden Neuüberlegung unseres Bildungssystems zunehmend an Dringlichkeit. Als erstes integriert dieses Konzept wesentliche Prinzipien der Rudolf-Steiner-Pädagogik und orientiert sich auch an den innovativen Bildungsideen führender zeitgenössischer BildungswissenschaftlerInnen und PhilosophInnen. Das übergeordnete Ziel besteht darin, eine Gesellschaft zu schaffen, in der Bildung als Weg zur Entfaltung individueller Potenziale verstanden wird – eine Sinngesellschaft auf der Grundlage eines reformierten Bildungssystems. Inspiriert von Maria Montessori und unterstützt durch die anthroposophischen Ideen Rudolf Steiners, streben wir danach, Kinder nicht zu belehren, sondern sie zu „Baumeistern ihrer Selbst“ zu befähigen.

Dr. Gerald Hüther, einen renommierten Neurobiologen und Bildungsexperten, erleben wir als maßgeblichen Erweiterer der Rudolf-Steiner-Pädagogik. Er beeinflusst das anthroposophische Konzept maßgeblich durch seine Betonung gehirngerechten Lernens. Außerdem hebt er positive Motivation und Freude am Lernen als Schlüsselfaktoren hervor und plädiert für eine individualisierte Bildung, die die Interessen und Fähigkeiten jeder Schülerin und jedes Schülers berücksichtigt. Dabei soll nicht nur Wissen vermittelt, sondern auch die individuelle Entwicklung und Lebensfreude der SchülerInnen gefördert werden, ein Grundsatz, der sich nahtlos in die anthroposophische Pädagogik einfügt.

Die Ansätze des österreichischen Genetikforschers und Bildungsexperten Univ.-Prof. Dr. Markus Hengstschläger sollen ebenfalls in die Konzeptgestaltung einfließen. Hengstschläger betont die Bedeutung einer Bildung, die die individuellen Potenziale jeder Schülerin und jedes Schülers berücksichtigt und die Kreativität für selbständiges Problemlösen fördert.

Dieser Ansatz soll mit den anthroposophischen und Hüther’schen Prinzipien harmonieren, um eine ganzheitliche und individualisierte Bildung zu ermöglichen. Die Förderung von Lernfreude und Begeisterung durch erlebnisorientierte Lehrmethoden steht im Einklang mit Rudolf Steiners ganzheitlichem Ansatz: Die SchülerInnen stellen sich nicht nur die Frage, woher wir Menschen kommen, sondern auch, wohin wir gehen.

Die Bedeutung der Vermittlung von Werten und Ethik ist dabei ein wesentlicher Bestandteil, um verantwortungsbewusste Menschen zu entwickeln – ein Anliegen, das sowohl von Hüther als auch von Rudolf Steiner geteilt wird. Hüther unterstreicht dabei die Notwendigkeit emotionaler Bindungen und sozialer Beziehungen in der Schule, um ein sicheres und unterstützendes Lernumfeld zu schaffen. Das Kind steht im Mittelpunkt dieses Konzepts und die Einflüsse von PädagogInnen, PhilosophInnen, Neuro- und GenetikwissenschaftlerInnen, Eltern, dem WIFO (Österreichisches Institut für Wirtschaftsforschung) und der ansässigen Bildungsdirektion sollen aktiv in die Gestaltung des Bildungszentrums Wien West einbezogen werden. Dieses innovative Konzept erkundet die Möglichkeit, die Art und Weise, wie wir lehren und lernen, radikal zu verändern und ein Bildungssystem zu schaffen, das den Anforderungen einer sich wandelnden Welt gerecht wird.

Die wahre Bildung besteht darin, das Beste in einem Menschen hervorzubringen.“ – Mahatma Gandhi

Konzept - Ideen und Pläne

Standort

Dieses Bildungskonzept findet seine optimale Umsetzung im neuen Bildungszentrum an der Wien, vormals die Freie Waldorf Schule Wien West, die in den letzten drei Jahrzehnten intensiv gemäß der Lehren von Dr. Rudolf Steiner geführt wurde. Die langjährige Tradition dieser Schule in der Förderung individueller Entfaltung und Gemeinschaftsengagement bildet einen idealen Ausgangspunkt für das hier vorgestellte Konzept. Die Philosophie der Schule und die Erfahrungen der letzten Jahre bilden ein großartiges Fundament für die Verwirklichung der Werte und Ziele dieses progressiven Bildungskonzepts.

Zielsetzung

Das Ziel dieses innovativen Bildungskonzepts ist es, eine Lernumgebung zu schaffen, in der jedes Kind durch selbständige Problemlösung eigene individuelle Talente und Interessen entfalten kann. Dadurch sollen die Grundlagen für lebenslanges, selbstgesteuertes Lernen gelegt werden. Gleichzeitig streben wir an, eine integrative Gesellschaft zu fördern, in der Wissen, Kreativität und soziale Verantwortung im Einklang stehen.Unser Ziel ist es daher, die nächste Generation auf eine aktive Rolle in einer sich stetig wandelnden Welt vorzubereiten.

Konkret beabsichtigen wir, den aktuellen RSV (Rudolf Steiner Verein) am Standort Seuttergasse 29, 1130 Wien, wieder zu beleben. Das schulische Konzept bedarf aber hier eine Neuüberarbeitung. Hierbei werden die Einflüsse des Rudolf Steiner Vereins und seine ursprünglichen Gründungsideen eine zentrale Rolle spielen und einen maßgeblichen Anteil an der Ausrichtung haben. Trotzdem sind wir als InitiatorInnen überzeugt, dass vieles neugedacht, anders gedacht und überarbeitet werden kann, um nachhaltige Grundpfeiler für ein zukunftsorientiertes Bildungszentrums zu schaffen.

Konzept - Ideen und Pläne
Konzept - Ideen und Pläne

Nächsten Schritte

  1. Erstellung einer Liste aller potenziellen Akteure zur Entwicklung eines innovativen Bildungskonzepts im Rahmen eines offenen Lehrplans.
  2. Bildung eines interdisziplinären Teams aus PädagogInnen, WissenschaftlerInnen verschiedener Fachrichtungen, Eltern, VertreterInnen der Wirtschaft (www.wifo.ac.at) der Bildungsdirektion und RepräsentantInnen etablierter Schulkonzepte.
  3. Zusammenführung aller Erkenntnisse des interdisziplinären Teams zur Erarbeitung eines innovativen Bildungskonzepts im Kontext eines offenen Lehrplans.

Organisationsstruktur

Entwicklung einer Organisationsstruktur, die PädagogInnen, Eltern, SchülerInnen und ExpertInnen die Möglichkeit einer umfassenden Einbindung bietet und Mechanismen schafft, die ein professionelles und konstruktives Arbeiten gewährleisten:

  • PädagogInnen können ihre innovativen Ideen einbringen und diese auch umsetzen.
  • Eltern sowie Externe sind, soweit es ihre Möglichkeiten zulassen, in das Geschehen eingebunden und können ihre Vorschläge einreichen, die von den PädagogInnen auf Umsetzbarkeit diskutiert werden.
  • SchülerInnen sollen so früh wie möglich in die Gestaltung der Schule eingebunden werden und bei der Organisation des Schulalltags mitwirken – die Gründung interner „Untervereine“, die von den SchülerInnen geführt werden und bestimmte Gestaltungskompetenzen besitzen, sollen überlegt und integriert werden (pro Lernhaus oder lernhausübergreifend).
  • Ein Beirat von ExpertInnen, denen ein ständiges Mandat sowie der Zugang zu Sitzungen und dem Schulbetrieb zugesichert wird. Zusammenarbeit mit verschiedenen Instituten, wie dem Institut für Bildungswissenschaften der Universität Wien oder dem Institut für Entwicklungs- und Bildungspsychologie, sowie die Einbindung von Studierenden/Lehrenden für externe Evaluationen.
  • Im Statut verankerte Supervisionen für das pädagogische Personal und die Schulleitung sowie die Integration eines Schulmediators bzw. einer Schulmediatorin zur Lösung von Konflikten auf allen Ebenen.
Konzept - Ideen und Pläne
Konzept - Ideen und Pläne

Weitere Schritte

  • Modellschule-Status anstreben

  • Implementierung des Bildungskonzepts

  • Überwachung und Evaluation

  • Verbreitung und Skalierung